Küchenschellen im Hundsrück beim Gillesbach

Jahreszeitliches

Jahreszeitliches

Küchenschellen im Hundsrück beim Gillesbach

Die Küchenschelle (pulsatilla vulgaris) wächst auf dem Magerrasen im NSG Hundsrück zwischen Wahlen und Marmagen. Die Blütezeit ist im März oder April. Die glockenähnlichen violetten Blütenblätter reihen sich um dottergelbe Staubblätter.


Prächtig und dennoch fast unsichtbar

Die Kuhschellen oder Küchenschellen (Pulsatilla) blühen im zeitigen Frühjahr und kommen in Deutschland nur noch in wenigen Regionen vor. Sie benötigen Kalkböden, die extensiv genutzt werden, z.B. als Schafweide. 


Im Naturschutzgebiet Hundsrück

Der Gillesbach im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen ist ein etwa 6,6 km langer Nebenfluss der Urft auf dem Gebiet der Gemeinden Nettersheim und Kall. Hier liegt das Naturschutzgebiet Hundsrück mit dem größten Verbreitungsgebiet der Küchenschelle in der Eifel.


Warum ist die Küchenschelle so selten?

Die Küchenschelle hat Schwierigkeiten mit anderen Gewächsen zu konkurrieren. Wird eine Wiese gedüngt, wird die Küchenschelle schnell von anderen Pflanzen überwuchert. Die Pflege des Magerrasens wird durch Schafherden übernommen. Die Küchenschellen sind giftig und schmecken den Schafen nicht.


Küchenschellen, Pulsatilla, im Gillesbachtal

Eine wichtige Rolle für den Erhalt der Blütenpracht spielt der Vertragsnaturschutz. Das Naturschutzgebiet Hundsrück ist seit 15 Jahren im Besitz der NRW-Stiftung, die dafür sorgt, dass mit Mahd ohne Düngung und mit Hütehaltung mit Schafen ideale Voraussetzung für die Küchenschellen geschaffen sind. Nach einer Hochrechnung der Stiftung blühen - dank der guten Pflege - im NSG Hundsrück auf neun Hektar inzwischen 63.000 Küchenschellen!


Knospen mit Pelz

... daher hat die Pflanze regional Namen wie z.B. Wolfspfote, Pelzanemone.

Tipp für Fotografen: Der Hang mit den Blumen ist nach Osten geneigt. Dadurch ergeben sich nachmittags bei Sonnenschein interessante Lichtsituationen.


Die nickenden Blüten

Wie fast alle wildwachsenden Frühlingsblumen muss sich die Blüte vor Nässe schützen. Deshalb hängen sie wie ein Glöckchen (Schelle). Nur für kurze Zeit, zu Beginn der Blüte, ist der Kelch nach oben geöffnet. Dadurch wirkt der Hang im Gillesbachtal aus der Entfernung nur bräunlich - wie viele Winterwiesen in den rauen Regionen der Eifel und sind aus diesem Grund nicht sehr einfach zu fotografieren.

 

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