Das Naherholungsgebiet Wurmtal bei Übach-Palenberg
In Übach-Palenberg, zwischen den Straßen Alte Aachener Straße (L 364) und In der Ley liegt das 1989 errichtete Naherholungsgebiet Wurmtal. Das Gebiet umfasst 6 Seen von 60.000 m² und hat eine Gesamtfläche von 247.000 m².
Auf dem größten der Seen kann man Tretboot fahren, doch als Badeseen sind sie offenbar nicht geeignet. Ansonsten gibt es einen großen Kinderspielplatz, Plätze für Minigolf, Tennis, Basket-, Fuß- und Handball, Schach und Boccia. Gelegentlich treffen sich beim größten der Seen Modellbootfreunde mit ihren Booten. Ein Konzertpavillon und ein ganzjährig geöffnetes Café befinden sich ebenfalls auf dem Gelände. Viele Enten und Gänse haben das Gebiet für sich entdeckt und laut der offiziellen Webseite der Stadt, leben hier im Verborgenen auch Biber.
Als das Freizeitgelände angelegt wurde, entdeckte man bei Erdbewegungen ein Badegebäude aus römischer Zeit. Es gehörte zu einem römischen Gutshof, einer villa rustica, der im Bereich der Wurmauen zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung in Betrieb war. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland übernahm die Ausgrabungen und die Konservierungsarbeiten. Das Badehaus hatte Fußbodenheizung und war ca. 13 m lang und 6 m breit. Es zeigt alle Einrichtungen, die für ein römisches Badehaus typisch sind: vom Auskleideraum ging man zuerst in ein Kaltbad, danach wärmte man sich auf und ging dann in die heiße Badezone, anschließend kühlte man sich wieder ab.
In der Umgebung von Übach-Palenberg führte eine alte römische Heerstraße, die Via Belgica, vorbei. Diese Straße verband Köln mit der Atlantikküste. Südlich von Übach-Palenberg, bei dem Ort Rimburg, überquerte die Via Belgica die Wurm.
Das Naherholungsgebiet liegt in direkter Nähe zur Wurm, die im vergangenen Jahrhundert begradigt wurde. Jetzt plant man, die Wurm zu renaturieren – sie soll wieder einen naturnahen Charakter erhalten. Allerdings werden diese Flächen dann nicht für Wanderer und Freizeitaktivitäten freigegeben.
Text und Fotos: Loni Liebermann
