Historische Kalköfen am Nordrand der Eifel und in Süd-Limburg

Kalkgestein - ein seit Langem genutzter Rohstoff

Kalkofen, Bilstermühler Straße, nördlich von Kornelimünster

Kalkgestein - ein seit Langem genutzter Rohstoff

Wahrscheinlich wurde bereits in der Jungsteinzeit Kalk durch Erhitzen aus Kalkstein hergestellt. Die Technologie des Kalkbrennens gaben die Römer an die Germanen weiter und sie hat sich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht wesentlich verändert. Ein schriftliches Dokument belegt einen Kalkofen in der Aachener Region für 1333. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kalk in größerer Menge industriell hergestellt. Der älteste Kalkofen der Region stammt aus dem Jahr 1870 und liegt an der Blistermühler Straße in Kornelimünster.

Beim Kalkbrennen werden Kalksteine auf 900-1200°C erhitzt, dadurch entweicht Kohlenstoffdioxid und Calciumoxid (CaO) entsteht. Calciumoxid wird auch als gebrannter Kalk bezeichnet und ist ein weißliches und leicht zerbröckelndes Material. Wenn man Wasser hinzufügt, erhitzt sich die Masse stark und es entsteht gelöschter Kalk - Calciumhydroxid, ein weißes, lockeres Pulver. Gibt man noch mehr Wasser und auch Sand dazu, dann entsteht Kalkmörtel. Kalk war lange Zeit das wichtigste Rohmaterial zur Herstellung von Mörtel. 

Anschaulich und ausführlich dargestellt finden Sie den Prozess hier.

Gelöschter Kalk wurde und wird z.B. als Düngemittel verwendet, zur Herstellung von Wandfarben und zur Desinfektion von Ställen.

Heute findet gelöschter Kalk auch in der Lebensmittelindustrie als Säureregulator Verwendung (in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 526).

Kalköfen findet man auch im Mergelland in Südlimburg, da auch Mergel Kalk in regional unterschiedlichen Mengen enthält.

Mehr über die Verwendung von gelöschtem Kalk 

Zwischen Walheim und Hahn gibt es einen Kalkofenweg mit Informationstafeln.
Informationen zu den Kalköfen von Walheim, Hahn und Friesenrath vom Geschichtsverein Hahn und Friesenrath

Text uns Fotos: Loni Liebermann

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