Giersch im Garten, in der Natur und in der Küche

Eigene Erfahrungen mit Giersch

Blühender Felberich und Giersch

Eigene Erfahrungen mit Giersch

Vor etlichen Jahren, als ich anfing unseren neuen Garten einzurichten, las ich in einem Gartenbuch über biologisches Gärtnern etwas von einem „gefährlichen Wurzelunkraut“. „Na, die habe auch ihre Feindbilder“, dachte ich damals. Als ich an anderer Stelle las, dass dieses gefährliche Kraut auch eine traditionelle Heilpflanze ist und als aromatisches, wohlschmeckendes Gemüse und Gewürz dient, nahm ich die Warnung erst recht nicht ernst. Die Pflanze gedieh unter einem Baum prächtig, blühte auch noch hübsch so schön, dass ich damals ein Foto von meiner kleinen Tochter in dem Giersch-Pölsterchen machte.

Im nächsten Jahr fand ich dann, dass das Pölsterchen jetzt groß genug war und ich begann es einzudämmen – besser gesagt, ich versuchte es. Es verhält sich nämlich so, dass auch das kleinste Fuzzelchen von Wurzel innerhalb von kurzer Zeit ein neues Pflänzchen hervorbringt. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen das Kraut zu jäten, begann ich, mir Ausrottungsstrategien zu überlegen. Ich deckte die Fläche für ein halbes Jahr ab, doch die Wurzeln darunter waren danach genauso vital wie vorher. Schließlich machte mein Schwiegervater sich die Mühe, die Erde auszuheben und durchzusieben. Danach habe ich noch einige Jahre sehr, sehr sorgfältig auch die kleinsten Gierschpflänzchen ausgezupft. Ich habe ein besonderes Auge für diese Minipflänzchen entwickelt: sie tarnen sich nämlich als Klee. Ich hätte es beinahe nicht mehr für möglich gehalten, aber schließlich gelang es mir, dieses Wurzelunkraut in meinem Garten ohne Einsatz von Chemie auszurotten.

Trotz allem – Giersch schmeckt und ist gesund. Nur nicht auf die Idee kommen, das Pflänzchen deswegen im Garten anzubauen... In der Hitliste der ungeliebtesten Unkräuter steht er zu Recht ganz oben. Falls es Ihnen nicht gelingt, den Giersch aus Ihrem Garten zu entfernen, können Sie sich ja damit trösten, dass Sie den Erzfeind des Gärtners aufessen!

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