Die Eifel in der Malerei

Die Maler der Eifel im 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Alfred Rasenberger: "Ernte"

Die Maler der Eifel im 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Text:  Christof Thees

Mit dem Ende der französischen Besatzung erreichen die Strömungen der deutschen Romantik in Literatur und Malerei auch das Rheinland. Die Landschaftsmalerei führt jedoch in der von Akademien beherrschten bildenden Kunst eher ein Schattendasein als „Gattungsmalerei“.

Erste Wahrnehmung als Motiv künstlerischen Schaffens erfährt die Eifel durch Maler der Düsseldorfer Kunstakademie wie Karl Friedrich Lessing (1808-1880) und Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863), die auf ihren Studienreisen u. a. entlang der Ahr bis tief in die Eifel gelangen. Allerdings liefert die karge Mittelgebirgslandschaft keine Motive für deren konkrete bildnerische Darstellung, sondern eher Versatzstücke wie Felsformationen oder Uferpartien für romantisch idealisierte Landschaftsbilder.

Mit Erstarken des deutschen Nationalgefühls und Aufblühen der Rheinromantik wird die Eifellandschaft selbst zum Motiv. Darstellungen der Eifel werden einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, als Lithografie z. B. 1831 von dem in Malmedy geborenen Jean Nicolas Ponsart (1788-1870) oder ab 1840 als Stahlstich von Karl Frommel (1789-1863) und Theodor Verhas (1811-1872) in der von dem Bonner Karl Simrock herausgegebenen Sammlung „Das malerische und romantische Rheinland": häufig mit romantisierender Staffage ausgestattete topographisch bestimmbare Ansichten.

In der zweiten Hälfte des 19. bis ins 20. Jahrhundert ist die „Düsseldorfer Malerschule“ bestimmend und stilbildend. Herausragender Vertreter ist der Düsseldorfer Fritz von Wille (1860-1941) mit seinen atmosphärisch dichten Landschaftsportraits. Trotz gelockerter Pinselführung bleibt von Willes Malerei dem 19. Jahrhundert verpflichtet: Wesentliche Elemente zur Charakterisierung der kargen Landschaft sind Wolkenhimmel und gezielte Führung und Färbung des Lichts, häufig dramatische Stimmungen erzeugend und den Eindruck von Ödnis, Einsamkeit und Melancholie verstärkend.

Als Kaiser Wilhelm II 1908 das Bild „Die blaue Blume“ erwirbt, wird Fritz von Wille überregional bekannt, die Eifellandschaft als Bildmotiv endgültig salonfähig.

Eine ganze Generation von Malern, unter ihnen Ernst Inden, Maximilian Klein von Diepold oder Alfred Rasenberger, arbeitet in der Art der „Düsseldorfer Schule“, die die Darstellung der Eifel bis heute beeinflusst.

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