Die Eifel in der Malerei

Maler der Eifel: Hanns Altmeier

Hanns Altmeier: "Große Eifellandschaft"

Maler der Eifel: Hanns Altmeier

Text: Christof Thees

Mitte der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts jedoch unternimmt ein malerischer Autodidakt seine erste Studienreise in die Eifel. In der rauen und kargen Landschaft findet er die Motive, die seiner vom Expressionismus beeinflussten Bildvorstellung nahe kommen. Zwar führen ihn mehrere Reisen u. a. nach Paris und in diverse Mittelmeerländer, dennoch: den 1906 in Saarbrücken geborenen Hanns Altmeier zieht es zeitlebens immer wieder in die Eifel.

Bereits die frühen Werke Hanns Altmeiers, wie auch die des befreundeten Konrad Schaefer, charakterisiert im Vergleich zu älteren Darstellungen der Eifel der deutlich freiere Umgang mit Form und Farbe. Weniger die realistisch atmosphärische Wiedergabe der Landschaft als die Darstellung des eigenen Erlebens der Eifel bestimmt Bildkomposition wie Farbgestaltung. Hanns Altmeier: „Da eilt das Auge des Künstlers durch die Landschaft. Es gleitet über Berge und Ebenen, über Städte und Türme, Wolken und Wasser. Und dann verweilt das Auge plötzlich bei einer Partie der geschauten Landschaft. ..., das Motiv ist gefunden, das „Herausreißen aus der Natur“ beginnt(1). Der expressive Ausdruck kondensiert förmlich in den Zeichnungen und Holzschnitten Hanns Altmeiers. Die kraftvolle Dynamik der reduzierten Darstellung führt den Blick des Betrachters durch die spröde Landschaft mit ihren ärmlichen Dörfern und lässt ihn die Sicht des Künstlers nachvollziehen. Statt sich von der Landschaft abzuheben, werden Häuser und Dörfer deren integraler Bestandteil. So tragen sie wesentlich zur Charakterisierung dieses eher unnahbaren und schroffen Mittelgebirges bei.

Mit der dem Holzschnitt immanenten Beschränkung auf wenige (bei Altmeier meist zwei) Farben und einige wenige, eher grob umrissene Bildelemente, die ineinander greifend den Blick leiten, lässt Hanns Altmeier den Betrachter „seine“ Eifel „förmlich“ miterleben.

Hanns Altmeier repräsentiert eine neue Generation von Künstlern, die mit ihrer reduzierten Darstellung der Eifel in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Maßstäbe setzten.

Obwohl einige wenige stark abstrahierte und abstrakte Ölgemälde zu seinen bekanntesten Werken gehören, ist Hanns Altmeier dem Gegenständlichen zeitlebens treu geblieben. Die zentrale Rolle in seinem bildnerischen Schaffen spielt die Eifel. 1977, zwei Jahre vor seinem Tod, schreibt er: „Wir, die Eifel und ich, sind wie ein altes Liebespaar. Man kennt seine Stärken und Schwächen, man tauscht Meinungen aus, man ringt um Weltverständnis und man versucht im Kleinen die großen Zusammenhänge zu erkennen. Und entsteht dann in einer glücklichen Stunde ein Stückchen Eifel im Bilde, das alles hat, was man als Maler seit Jahrzehnten ersehnt, aber selten erreicht hat, ist unser Glück vollkommen.“ (1)

1957 war Hanns Altmeier Mitbegründer der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler (EVBK) in Prüm und deren erster Präsident. Ziel der grenzübergreifenden Arbeitsgemeinschaft war und ist neben der Pflege etablierter Strömungen die Präsentation und Förderung neuer Entwicklungen der bildenden Kunst.

Nicht nur als Künstler, auch als Mitinitiator diverser Künstlervereinigungen und als leidenschaftlicher Pädagoge hat Hanns Altmeier über Jahrzehnte prägend auf die bildnerische Darstellung der Eifel gewirkt.

Das Museum in der Wartehalle in Welchenhausen zeigt bis zum Frühjahr 2015 Arbeiten von Hanns Altmeier. Auf der der Webseite des Museums finden Sie eine Biographie und weitere Arbeiten des Künstlers.

(1) Hanns Altmeier: 50 Jahre Eifelmaler. Koblenz, 1977

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