Tiermalerei
Die ersten bekannten Tierdarstellungen sind etwa 32.000 Jahre alt und finden sich in den eiszeitlichen Malereien der Chauvet-Höhle und anderen steinzeitlichen Höhlen. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass diese Darstellungen in einem magisch-rituellen Umfeld erstellt wurden.
In der europäischen Kunst entwickelte sich die Tiermalerei zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Tiere wurden zunächst im Zusammenhang mit Stillleben dargestellt; im 17. Jahrhundert findet man sie als Tiergruppe in der niederländischen Landschaftsmalerei.
Die Entdeckung der Neuen Welt und das wachsende Interesse an der Fauna und Flora ferner Länder im Geist der Aufklärung förderten die Entwicklung einer detaillierten und möglichst naturgetreuen Darstellung der Tiere.
Tierdarstellungen spielten auch in der Genremalerei eine Rolle. Thema dieser Art von Malerei war die Schilderung von Lebensformen und Momentaufnahmen des Alltags.
Über lange Zeit war die bildnerische Darstellung der Fauna und Flora in dem Bereich zwischen Wissenschaft und Kunst angesiedelt. Doch die realistische Wiedergabe von Tieren wurde später von der Fotografie übernommen und die Tiermalerei verlor an Bedeutung. Etwas überspitzt könnte man heute sagen, dass fast alles als Gegenwartskunst anerkannt wird – nur nicht die realistische Tiermalerei.
Hier finden Sie einen interessanten Artikel über den zeitgenössischen amerikanischen Tiermaler Walton Ford.