Beeren & Co - mal lecker, mal giftig!

Pflanzen in der Natur

Pflanzen in der Natur

Beeren & Co - mal lecker, mal giftig!

Sie sind für Menschen und Tiere eine Verlockung: reife Beeren! In den Beeren, manchmal auch an ihrer Oberfläche befinden sich Samen. Die Süße der Früchte, die leuchtend rote Farbe verlocken Tiere und Menschen dazu, die reifen Beeren zu essen. Das Fruchtfleisch wird verdaut und der Samen nach einer Weile mit einer Portion Dünger unversehrt ausgeschieden. Ein sehr effizientes System, mit dem die Pflanzen arbeiten! Leider sind nicht alle Früchte für alle Lebewesen verträglich – manche sind sogar tödlich giftig.


Späte Traubenkirsche, Prunus serotina

Die Späte Traubenkirsche, Prunus serotina, unterscheidet sich von der Gewöhnlichen Traubenkirsche, Prunus padus, vor allem durch die ledrigen Blätter mit ihrer glänzenden Oberfläche. Außerdem bleibt bei den Früchten der Blütenkelch erhalten. Bei der gewöhnlichen Traubenkirsche fehlt dieser.
Die kleinen Kirschen reifen Ende August bis September und haben dann eine schwarze Farbe. Das reife Fruchtfleisch wird in manchen Länder verwertet, es schmeckt herb-süß, hat aber manchmal einen bitteren Nachgeschmack. Die Kerne und auch andere Teile der Pflanze sind giftig (cyanogene Glykoside).

Die Späte Traubenkirsche stammt ursprünglich aus Nordamerika und gilt in Europa als problematischer Neophyt. Sie eignet sich als Pionierpflanze, vermehrt sich aber auf geeigneten Standorten sehr schnell.

Aufnahmeort: Brunssummerheide


Preiselbeeren im Hohen Venn

Die Preiselbeere ist ein immergrüner, kleiner Strauch, der auf kalkfreien Böden wächst, z.B. in Moogebieten oder Nadelwäldern mir saurem Boden.
Roh schmecken die Beeren herb-sauer, deswegen werden sie meistens gekocht als Marmelade oder als Beilage zu Wildgerichten gegessen.


Heidelbeere oder Blaubeere, Vaccinium myrtillus

Die Heidelbeere oder Blaubeere, Vaccinium myrtillus, ist ein Zwergstrauch, der bis zu 30 Jahre alt werden kann. Die Pflanze wächst häufig in Moorgebieten oder lichten Laub- oder Nadelwäldern und bedeckt oft über größere Flächen den Boden.
Die beliebten Beeren enthalten antioxidative und entzündungshemmende Stoffe.
Blütezeit: April-Mai, Erntezeit: Juli-September


Blaubeerbüsche im Rurtal zwischen Rohren und Hammer


Heidekraut und Rauschbeeren im Brackvenn, Hohes Venn

Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) ist ein kleiner Strauch, der an ähnlichen Standorten wie die Preiselbeere oder auch die Blaubeere wächst.
Sie ähnelt der Blaubeere, jedoch ist der Strauch etwas größer, jedoch ist die Oberseite der Blätter blaugrün und die Unterseite eher graugrün.
Die Beeren sind von aussen blau, das Fruchtfleisch hat im Gegensatz zur Blaubeere eine helle Farbe.

Beim Verzehr von größeren Mengen der Beeren kann es u.U. zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die auslösende Substanz konnte noch nicht gefunden werden.


Maiglöckchen mit roten Früchten

Das Maiglöckchen, Convallaria majalis, ist eine weitverbreitete Wald- und Gartenpflanze. Der intensive Duft der kleinen Blüten prägt die Vorstellung von Blütenduft im Mai und wird als Blütenöl in der Parfümindustrie verwendet.
Das Maiglöckchen ist in allen Pflanzenteilen giftig. Einige Inhaltsstoffe, wie Herzglykoside, werden in der Medizin eingesetzt. Die giftigen Beeren reifen im August und September, sind 6-12 mm groß, kugelig und verfärben sich bei Reife in ein helles Rot.


Das Europäische Pfaffenhütchen, Euonymus europaeus

Die Namen dieses Strauches beziehen sich entweder auf die Form der Früchte, die an eine Kopfbedeckung katholischer Geistlicher (Birett) erinnert oder auf die Verwendung des besonders harten und dabei elastischen Holzes als Holzspindel zum Spinnen von Wolle: Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl oder Spindelstrauch, Spillbaum und Spindelbaum. Der lateinische Name ist Euonymus europaeus.
Der Busch hat eine sehr schöne Herbstfärbung und ist in allen Teilen giftig. Er wurde zur Giftpflanze des Jahres 2006 gekürt. 

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