Flurhecken und Haushecken in und um Eicherscheid
Raues Klima, kräftige Winde, wenig ertragreiche Böden: auf den Hochflächen der Nordeifel war das Leben früher nicht einfach. Was tun, um die reetgedeckten Häuser, die Viehweiden und Äcker zu schützen? Die regionale Rotbuche ist ein Baum, der stattliche 30 Meter hoch wird und sich keineswegs als Hecke zu eignen scheint. Allerdings haben genau das die Menschen im Monschauer Heckenland durch besondere Schnitttechniken geschafft! Die typischen Haushecken sind so hoch, dass sie manchmal sogar die Häuser überragen und die anders geschnittenen Flurhecken schützen nicht nur den Boden vor Erosion, sondern ersetzen Zäune und liefern Brennholz.
Im Ort Eicherscheid können Sie die Haushecken bewundern und der Flurheckenweg führt durch die ganz besonders schöne Heckenlandschaft. Ein über 100 km langes, dichtes Netz von imposanten Flurhecken umgibt den kleinen Ort bei Simmerath. Die Einwohner von Eicherscheid haben sich Mitte des letzten Jahrhunderts nicht an der Flurbereinigung beteiligt und so blieben auch die Flurhecken erhalten, die die Wiesen und Äcker begrenzten. Die Häuser sind heute wetterfest und die Hecken würden sich leicht durch Zäune ersetzen lassen. Deshalb ist es etwas Besonderes, dass die Eicherscheider die Tradition der - durchaus arbeitsaufwändigen - Flurhecken bis heute pflegen.
Der Flurheckenweg ist 8 km lang und als Wanderweg 17 gekennzeichnet.
Start: Parkplatz an der Straße Eicherscheid (L106), Ecke Bachstraße
50°34'40.6"N 6°18'22.2"E
50.577949, 6.306166
Der Weg ist barrierefrei, jedoch gibt es kleine Abschnitte mit Steigungen bis zu 12%. Weitere Infos siehe Karte (pdf-Datei)
Tipps: Sehenswert sind auch das Bauernmuseum von Eicherscheid (Besuch nach telefonischer Anmeldung) und die 400 Jahre alte Dorflinde vor der Pfarrkirche St. Lucia. Diese dreistämmige Sommerlinde ist einer der ältesten Bäume im Kreis Aachen.
Text und Fotos: Loni Liebermann
