Nicht idyllisch - der Todtenbruch

Der Bunker beim Rundweg

Der Bunker beim Rundweg

Im vorangehenden Abschnitt wird die Wegabzweigung beschrieben, die zu einem gesprengten Bunker im Todtenbruch führt. Der Weg ist nicht gekennzeichnet und auch beim Bunker befindet sich zwar eine Bank und eine Eisenplatte am Bunker mit der Inschrift "Friede den Menschen auf Erden" mit einem Kreuz, aber keine Infotafel. Ich kann mir vorstellen, dass gerade hier im Hürtgenwald, wo unvorstellbar viele Soldaten gefallen sind, das Grauen der Kriegsereignisse noch heute groß und in der Erinnerung der Bevölkerung so stark ist, dass sachliche Infotafeln den Kern des Geschehens verfehlen würden. Doch es ist eigenartig. Die Bunkerruine taucht so unvermittelt und roh am Ende des Wegs auf. Der Wanderer wird mit diesem Eindruck alleine gelassen. Die Vergangenheit, die Landschaft, alles wirkt ungetröstet.

Die Schlacht, in der im 2. Weltkrieg wohl am meisten Menschen starben, war die Schlacht im Hürtgenwald gegen Ende des Kriegs. Die Wehrmacht kämpfte hier von September 1944 bis zum Februar 1945 gegen die US Army. Der Autor Ernest Hemingway hat diesen Kampf als amerikanischer Kriegsberichterstatter miterlebt. Bis zu diesem Zeitpunkt neigte er dazu, den Krieg zu verherrlichen, doch das Miterleben dieser verheerenden Schlachten veranlasste ihn, seine Einstellung zum Krieg zu verändern. Sein Buch „Über den Fluss und in die Wälder“ zeugt von diesem Sinneswandel.

Zehntausende amerikanische und deutsche Soldaten fielen in diesen Kämpfen. Die Gemeinde Hürtgenwald hält die Erinnerung an die Zeit mit vielen Gedenkstätten, dem Museum "Hürtgenwald 1944 und im Frieden" in Vossenack und anderen Gedenkstätten, die auf der Webseite des Museums aufgelistet und beschrieben sind. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang die Bestandsaufnahme und -analyse des Museums, die von Dr. Karola Fings, NS‐Dokumentationszentrum der Stadt Köln und Peter M. Quadflieg M.A., RWTH Aachen durchgeführt wurde. 

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