Fichtenwälder der Eifel

Biotope und Pflanzengemeinschaften

Biotope und Pflanzengemeinschaften

Fichtenwälder der Eifel

Lange Zeit prägte sie das Bild der Eifel: die Fichte


Forststraße mit Fichtenwald in der Nordeifel

Ab 1815 begann die preußische Regierung die Eifel großflächig mit Fichten aufzuforsten – einem Baum, der sich dank seines schnellen Wachstums wirtschaftlich gut nutzen ließ, aber ursprünglich hier nicht verbreitet war. An vielen Stellen wurden feuchte Böden entwässert, damit er besser gedeihen konnte. Die Fichte wird seither in der Region auch Preußenbaum oder Prüsseboom genannt.

Die 2. Etappe des Eifelsteigs verläuft südlich vom Reinartzhof auf einer schnurgeraden Forststraße, einem ehemaligen Pilgerweg, durch einen Fichtenwald.

Fotos: Loni Liebermann


Typischer Fichtenwald im Hohen Venn, Osthertogenwald


Nadelwald contra Laubwald, Dreiländerpunkt

Am Dreiländerpunkt südwestlich von Aachen und Vaals treffen die Länder Belgien, die Niederlande und Deutschland zusammen. Mit einer Höhe von 323 Meter ist er der höchste Punkt der Niederlande. Viele Wanderrouten beginnen hier, so auch dieser Weg, die Grenzroute 1, 2 und 4, die vom höchsten Punkt aus nach Südosten durch den Preuswald führt.


Windbruch in einem Fichtenwald, Nerother Kopf, Vulkaneifel

Der Orkan Xynthia fegte im Februar 2010 über die Kanarischen Inseln, die Iberische Halbinsel, Frankreich und Teile Mitteleuropas hinweg. Im Rhein-Main-Gebiet erreichte der Sturm in Daun eine Geschwindigkeit von 128 km/h. Dabei fielen im Bereich des Forstamtes Daun 80.000 m² Holz. Am Fuß des Nerother Kopfes, westlich von Daun entschloss man sich, eine 0,2 Hektar große Fläche sich selbst zu überlassen. Der Xynthia-Steg, ein Teil des Eifelsteigs, führt durch dieses verwüstete Gebiet. Vom Steg aus kann man gut beobachten, wie sich die entwaldeten Flächen regenerieren.


Der "Xynthia-Steg" am Fuß des Nerother Kopfes, Vulkaneifel, Panoramafoto


Abgestorbener Fichtenwald im Renaturierungsgebiet Kalltal

Durch großflächige Entwässerung und intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung verschwanden im 20. Jahrhundert viele Moore und Venngebiete mit ihrer besonderen Flora und Fauna. Um manche Bereiche zu renaturieren, wurden, so wie hier im Kalltal, Entwässerungsgräben zugeschüttet und Fichten gefällt.


Fichten, vom Borkenkäfer zerstört, Hohes Venn, Osthertogenwald

Der ursprüngliche Wald im Hohen Venn bestand aus Buchen, Eichen und Birken und wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Abholzung, Feuer und landwirtschaftliche Nutzung zerstört. Die Fichte wurde erst in jüngerer Zeit eingeführt und sie und andere Nadelhölzer bedecken heute 90 % der bewaldeten Flächen im Hohen Venn. Inzwischen wird wieder vermehrt mit Laubhölzern aufgeforstet und die Anpflanzungen unter ökologische Gesichtspunkten bewirtschaftet.

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