Der Wald der Eifel

Hutewald, Rott- und Schiffelwirtschaft

Wanderweg/Wirtschaftsweg im Hoscheider-Venn

Hutewald, Rott- und Schiffelwirtschaft

Im 11. und 15. Jahrhundert gab es weitere Rodungsschübe. Das Klima in der Eifel ist relativ rau, sodass Wald- und Viehwirtschaft immer die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung war. Es war auch üblich, das Vieh zur Beweidung in die Wälder getrieben wurde, wo die Tiere dann die jungen nachwachsenden Bäume abfraßen. So entstanden lichte Wälder aus alten Bäumen mit großen Baumkronen und wenig Unterholz. Diese Form der Weide- und Waldwirtschaft wird als Hutewald bezeichnet. Als Stalleinstreu fanden auch das Bodenlaub und die Waldgräser Verwendung.

Die vielfältige Nutzung der Wälder führte vielerorts zu einer Verarmung des Waldbodens und an die Stelle von Hochwäldern traten Niederwälder. So kam es in der Eifel zur Entwicklung der sogenannten Rott- und Schiffelwirtschaft. Die erste Stufe dieser Bewirtschaftung ist die Rottwirtschaft. Hier wurden die niedrigen Wälder im Frühjahr als Brennholz geschlagen, im Herbst des gleichen Jahres wurden Reisig und Unterwuchs verbrannt. Die entstehende Asche düngte den Boden, sodass im darauffolgenden Jahr Roggen oder Hafer angebaut werden konnte. Im nächsten Jahr waren nur noch so viele Nährstoffe im Boden, dass der genügsame Buchweizen wachsen konnte. Danach ließ man den Boden für 10-30 Jahre brachliegen, bis wieder ein neuer Niederwald entstanden war.

Wenn das Rottland schließlich so ausgelaugt war, dass auch Niedrigwälder nicht mehr wuchsen, folgte die Schiffelwirtschaft. Da nur noch anspruchslose Gräser, Heidekraut oder Wacholder nachwuchsen, ließ man diese Gebiete von Schafen abweiden. Nach einigen Jahrzehnten wurden die Flächen abgebrannt und wieder diente die Asche als Düngung für ein oder zwei Jahre Ackerbau.

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