Getränke aus Holunderblüten
Frisch und aromatisch, wenig Arbeit, kostet fast nichts, sehr lecker.
Grundrezept
Zutaten
3 Liter Wasser
500g (2 Tassen) weißer Zucker (brauner Zucker würde den Geschmack etwas stumpfer machen)
Saft von 2-3 Zitronen oder Limonen
4-5 Holunderblüten
eventuell 2 Päckchen Vanillezucker
4 Glasflaschen, am besten mit Schraubverschluss (notfalls auch Marmeladengläser mit Schraubdeckel aus Metall mit Kunststoffbeschichtung)
Topf mit Fassungsvermögen von 5 Liter
Warum unbedingt Glasflaschen? Die üblichen Kunststoffflaschen vertragen keine kochend heiße Flüssigkeit, sie verformen sich dann und schrumpfen!
Zubereitung
Holunderblüten säubern, aber nicht waschen, die dicken Stängel abtrennen.
Wasser, Zucker, Holunderblüten und Zitronensaft in den Topf geben, vermischen und mit einem Geschirrtuch abdecken.
Den Topf an einen warmen Platz stellen, z. B. in die Sonne oder bei kühlem Wetter auf eine mäßig warme Heizung.
Im Lauf des ersten Tages immer wieder umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Auch während der nächsten 3-4 Tage gelegentlich umrühren.
Schließlich bilden sich kleine Bläschen, die anzeigen, dass der Gärprozess begonnen hat. Dann noch 1-2 Tage weitergären lassen.
Holundersekt
Wenn Sie jetzt die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen, haben Sie einen prickelnden Holundersekt. Durch den Gärprozess ist etwas Alkohol entstanden, sodass das Getränk nicht für Kinder geeignet ist.
Warnung! Vielleicht haben Sie jetzt die Idee, das Getränk in Flaschen zu füllen und als Sekt im Keller zu lagern? Ich hatte die Idee. Als ich nach einigen Wochen wieder in den Keller kam, hatte sich der Metall-Deckel der Limonadenflaschen nach oben gebläht. Echte Flaschengärung, sozusagen. Ich hatte Bedenken, die Flaschen anzufassen, da ich das Gefühl hatte, sie könnten jeden Moment explodieren. Schließlich habe ich sie vorsichtig in einen Plastikbeutel gehüllt und vorsichtig in die Mülltonne entsorgt. Eine Weile noch verfolgte mich die Vorstellung von eventuellen Explosionen beim Entladen der Tonne bei der Müllabfuhr.
Seither bevorzuge ich diese Rezeptvariante:
Holundersaft
Den Holundersekt abgießen und in einem Topf aufkochen lassen.
Dann sofort in saubere Glasflaschen abfüllen. Die Glasflasche, die gerade abgefüllt wird, stelle ich auf ein feuchtes Schwammtuch. Das war ein Tipp von einem Bekannten und seitdem ich das so mache, ist mir keine Flasche mehr gesprungen. Die Flasche sofort verschließen und für ein paar Minuten legen.
Durch das Abkochen ist der Alkohol verdunstet, doch der Geschmack ist durch die Gärung deutlich besser geworden. Der fertige Holundersaft kann später mit Sprudel (oder Wasser) aufgefüllt werden.
Holundersirup
Auch hier wird das Grundrezept für Holundersekt verwendet, lediglich die Zahl der Holunderblüten wird auf ca. 10 Stück erhöht.
Beim Abkochen etwa noch einmal 500g Zucker + Vanillezucker zufügen. Wenn man diese Zuckermenge vor der Gärung zusetzen würde, setzt der Gärprozess nach meiner Erfahrung nicht ein. Dann abfüllen, wie oben beschrieben. Im Kühlschrank hält sich der Sirup auch geöffnet einige Wochen, da der hohe Zuckergehalt eine konservierende Wirkung hat.
Variationen
Ungespritzte Zitronenschale oder Orangenschale, dünn abgeschnitten oder getrocknet, zufügen bevor die abgeseihte Flüssigkeit aufgekocht wird. Vor dem Abfüllen die Schale wieder entfernen.
In traditionellen Rezepten wird oft Essig anstelle von Zitrone verwendet. Ich vermute, es liegt daran, dass diese Rezepte sehr alt sind und Zitronen in früheren Zeiten und in ländlichen Gebieten nicht verfügbar waren. Auf jeden Fall schmeckt Zitrone besser!
Beim Anmischen des Getränks noch mehr frischen Zitronensaft zufügen.
Hugo
Das Getränk Hugo ähnelt vom Alkoholgehalt und Charakter her in etwa einer Weißweinschorle und wird fertig gemischt zum Kauf angeboten. Er lässt sich aber auch leicht selbst mischen.
Zutaten:
Sekt, Prosecco oder Weißwein
Holunderblütensirup oder -saft
Mineralwasser
Limettenstücke oder -saft
frische Minzblätter
