Hohlwege rund um den Vaalser Berg bei Aachen

Hohlwege sind häufig Relikte historischer Straßen. Über Jahrhunderte von Fuhrwerken und Vieh benutzt, gruben sich die unbefestigten Wege immer tiefer in das Gelände ein.
Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Beim Geusenweg weist der Name darauf hin, dass der Weg bereits im 17. Jahrhundert existierte. Belgische Protestanten, die Geusen, nutzten diesen versteckten Pfad, um sonntags aus dem Eupener Land in die Kirche nach Vaals zu gehen. Dort wurden sie nicht verfolgt und konnten ihre Kirchenrituale durchführen.

Fotos: Loni Liebermann

Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Wie alt ein Hohlweg ist, lässt sich oft schwer feststellen, da Karten mit ausreichender Genauigkeit frühstens im 17., eher im 18. und 19. Jahrhundert erstellt wurden. Die Tiefe eines Hohlwegs ist weniger vom Alter als von der Beschaffenheit des Bodens abhängig.

Baumwurzeln am Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Baumwurzeln am Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Geusenweg, Aachen, Dreiländereck

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Geusenweg für einige Jahre als Schmugglerpfad genutzt.

Die "Kaffeegasse", Vaalserquartier bei Aachen

Die "Kaffeegasse", Vaalserquartier bei Aachen

Ein schmaler Hohlweg, Kaffeegasse genannt, verbindet den Geusenweg mit Gut Reinartzkehl am Gemmenicher Weg. Von 1945 bis 1953 war der Aachener Wald Teil der sogenannten Aachener Kaffeefront. Die kleine Gasse verlief wie in einem Tunnel aus dichtem Laub und Adlerfarn – ideal für Schmuggel!

Die "Kaffeegasse", Vaalserquartier bei Aachen

Die "Kaffeegasse", Vaalserquartier bei Aachen

Wichtig für die Ausbildung eines Hohlwegs ist ein Gefälle, da abfließendes Regenwasser lockeres Bodenmaterial wegschwemmt.

Der Schmugglerpfad "Kaffeegasse" bei Aachen-Vaalserquartier

Der Schmugglerpfad "Kaffeegasse" bei Aachen-Vaalserquartier

Je nach Wetter konnte ein Hohlweg sehr schlammig sein, sodass die Menschen ein Stück neben dem Weg eine neue Strecke wählten – so, wie hier bei der Kaffeegasse.

Der Schmugglerpfad "Kaffeegasse" bei Aachen-Vaalserquartier

Der Schmugglerpfad "Kaffeegasse" bei Aachen-Vaalserquartier

Tipp: Die gut markierte GrenzRoute 4 führt auf 10 km durch die geschichtlich sehr interessante Region.

Start: Restaurant Waldschänke, Lütticher Str. 340, 52074 Aachen


Grenzstein Nr. 6 von 1843 im Schimperbos bei Gemmenich, B

Grenzstein Nr. 6 von 1843 im Schimperbos bei Gemmenich, B

Alte Grenzsteine, zahlreiche Hohlwege und wunderbare Ausblicke auf das weite Hügelland machen den Schimperbosch zu einem interessanten Ausflugsziel. Das Foto zeigt den Grenzstein Nr 6 von 1843 mit einem belgischen Wappen. Der Grenzstein befindet sich an einem alten Hohlweg. Der Hohlweg selbst zeigt einen charakteristischen V-förmigen Einschnitt. Er wird offenbar seit vielen Jahren nicht mehr als Weg genutzt.

Grenzstein Nr. 6 von 1843 im Schimperbos bei Gemmenich, B

Grenzstein Nr. 6 von 1843 im Schimperbos bei Gemmenich, B

Am Südhang des Schimperbos, westlich von Gemmenich, Belgien

Am Südhang des Schimperbos, westlich von Gemmenich, Belgien

Im Schimperbos

Ehemaliger Hohlweg im Schimperbos

Alter Hohlweg am Südhang des Schimperbos, westlich von Gemmenich, B

Alter Hohlweg am Südhang des Schimperbos, westlich von Gemmenich, B

Auch dieser Hohlweg im Schimperbos ist heute nicht mehr Teil eines öffiziellen Wanderwegs.

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