Der Steinpilz

Der Steinpilz: Merkmale, Vorkommen, Verwechslungen

Steinpilz, Boletus edulis

Der Steinpilz: Merkmale, Vorkommen, Verwechslungen

Hut: bei jungen Exemplaren hell bräunlich, später dunkler, in verschiedenen Brauntönungen; Hutgröße des ausgewachsenen Pilzes 20 – 40 cm; Haut des Hutes: glatt oder leicht gerunzelt, bei Regen etwas schmierig. Sie lässt sich höchstens ein kleines Stück abziehen.

Röhren: Die Röhren an der Unterseite des Hutes sind anfangs weiß und bekommen später eine gelblich-grünliche Tönung, bei älteren Pilzen haben sie eine olivgrüne Farbe und können den Hutrand überragen.

Stiel: Er ist anfangs dick und fest, streckt sich später. Charakteristisch ist ein feines helles Netz über einem hellen, bräunlichen Untergrund. Auch wenn es kein wissenschaftlich haltbares Merkmal ist: der Steinpilz trägt weiße Netzstrümpfchen. Der Gallenröhrling nämlich trägt bräunliche Netzstrümpfchen auf hellerem Untergrund (siehe Verwechslungen). Der Stiel des Steinpilzes ist niemals rot oder mit einem Ring versehen.

Pilzfleisch: Es ist anfangs weiß, später beige und verfärbt sich nicht bläulich.

Der Steinpilz schmeckt sehr gut und hat, solange er jung ist, ein festes Fleisch. Sein Geruch ist angenehm, der Pilz verfärbt sich kaum bei Berührung, er lässt sich auf vielfältige Weise zubereiten, trocknen und einfrieren. Obendrein kann man ihn kaum verwechseln, solange man einige Merkmale kennt. 

Es gibt einige Varianten des Steinpilzes, die sich in Bezug auf Standort und Wachstumszeit unterscheiden. Der Pilz geht eine Symbiose mit den Wurzeln unterschiedlicher Bäume ein. So ist „der“ Steinpilz genauer betrachtet der Fichtensteinpilz, Boletus edulis, der im Bergland eben vor allem unter Fichten wächst, aber im Flachland und in der Euregio Maas Rhein dennoch auch unter Buchen und Eichen gedeiht. Man findet ihn zuweilen auch entlang der Buchenhecken im Monschauer Heckenland.

Die feinen Pilzwurzeln, das Pilzmyzel, verbinden sich mit den Wurzeln der Bäume, zu einem Mykorrhiza. Der Pilz fördert das Wachstum des Baumes, indem er z.B. die Baumwurzeln mit Wasser und Nährsalzen versorgt. Umgekehrt versorgt der Baum den Pilz mit Stoffen, die nur Pflanzen mit Chlorophyll durch Photosynthese herstellen können.

Da der Preis für Steinpilze auf dem Markt sehr hoch ist (bis zu 60 € pro Kilo), wurden schon etliche Versuche unternommen, den begehrten Pilz zu züchten. Baumwurzeln oder auch die Samen der Bäume wurden mit Pilzsporen, bzw. dem Pilzmyzel geimpft, doch der Erfolg war mäßig. Dazu kommt, dass die Pilzkörper erst nach vielen Jahren erscheinen. Die Bäume, unter denen die Steinpilze wachsen, sind meistens 20 Jahre alt oder älter. 

In Deutschland stehen Steinpilze unter Naturschutz und dürfen nur für den privaten Verzehr gesammelt werden. Die getrockneten Steinpilze stammen überwiegend aus China. 

Verwechslungen
Es gibt eigentlich nur einen Pilz, der dem Steinpilz in junger Form sehr ähnlich sieht. Die gute Nachricht: dieser Pilz ist nicht giftig. Dafür ist er so bitter, dass er ein ganzes Pilzgericht verderben kann. Der miese, fiese Gegenspieler des edlen Steinpilzes ist der Gallenröhrling. Besonders junge Exemplare sehen so ähnlich aus, dass es manchmal nur hilft, den Pilz anzuschneiden und ein kleines Stückchen in den Mund zu nehmen. Ausgewachsene Gallenröhrlinge (Tylopilus felleus) erkennt man recht leicht an der zarten Rosafärbung der Röhren und auch an den bräunlichen Netzstrümpfchen. Die Gallenröhrlinge sind meist auch deutlich kleiner als Steinpilze.

Übrigens: auch Würmer bevorzugen Steinpilze …

Mehr Infos zum Gemeinen Gallenröhrling

Text und Fotos: Loni Liebermann

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