Wie fotografiert man Narzissen?

Narzissen eindrucksvoll einfangen / Narzissen in Szene setzen

Narzissenblüte im Oleftal

Narzissen eindrucksvoll einfangen / Narzissen in Szene setzen

Narzissen haben, wie viele andere Blumen des Frühlings, eine besondere Eigenart: die Blüten „hängen“ und öffnen sich nach unten. Blütenstaub und Nektar sind so vor Regen geschützt. Gut für die Pflanze, schlecht für´s Foto!

Dinge, die ein Foto nicht aufnehmen kann:
Rückseiten - alles wird automatisch zur Vorderseite
Düfte (Beispiel Hasenglöckchen)
Geräusche, Wärme, Wind, ...

Unsere Wahrnehmung setzt sich aus der Summe der Sinneseindrücke zusammen, die über einen Zeitraum hinweg gesammelt werden, um schließlich z.B. den Eindruck duftendes Blütenmeer zu erzeugen.

Kamera draufhalten und knipsen vermittelt im Allgemeinen nur einen müden Abklatsch, der bis zu einem gewissen Grad ganz gut durch lebhafte Schilderungen beim Zeigen der Fotos ausgeglichen werden kann. Die Fotos verweisen dann auf ein tolles Erlebnis, sie vermitteln es nicht direkt.

Es ist schon der Wunsch eines engagierten Fotografen, einen möglichst umfassenden Sinneseindruck zu erzeugen. Ein nettes Beispiel dazu ist ein Artikel, den ich einmal über das Hasenglöckchen gelesen habe. Dieses recht zierliche Blümchen wächst in Deutschland vor allem in einem Wald in der Nähe von Hückelhoven. Dort verwandelt es den Waldboden für kurze Zeit in ein zauberhaftes blaues Blütenmeer. Der Autor beschrieb den wunderbaren Duft. Das Hasenglöckchen sieht zwar der Hyazinthe ähnlich, duftet aber nicht, vielleicht riecht es ein klitzekleinbisschen. Vermutlich kennt der Autor den Wald nur von - gut gemachten - Fotos.

Zurück zu den Narzissen. Wie bekomme ich sie eindrucksvoll ins Bild?

Um die wunderhübschen Blütenkelche gut in Szene zu setzen, muss man den Aufnahmestandpunkt mehr oder weniger auf den Boden verlegen. Entweder Ihre Kleidung ist unempfindlich gegen Dreck oder sowieso schon dreckig oder Sie besitzen eine Kamera mit schwenkbarem Display. Es gibt für Spiegelreflexkameras Aufsätze für den Sucher, sogenannte Winkelsucher, mit deren Hilfe man das Herumkriechen auf dem Boden vermeiden kann.

Hanglagen sind ideal für diese tiefgelegten Aufnahmen. Sie blicken in die Blütenkelche hinein und zusätzlich haben Sie nach hinten gestaffelt noch weitere Blüten (scharf oder unscharf). Und dann über der gelben Zone vielleicht noch blauen Himmel.

Genau diese Aufnahmesituation finden Sie am südlichen Rand des Staatsforsts Hohnbachtal, südwestlich von Kelmis.

Bitte aufpassen, dass Sie keine Narzissen beschädigen!

Text und Fotos: Loni Liebermann

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