Die Drover Heide

Die Besonderheiten der Drover Heide

Abendstimmung in der Drover Heide

Die Besonderheiten der Drover Heide

Karge, landwirtschaftlich unergiebige Gebiete wurden in der Vergangenheit häufig als militärische Übungsgelände genutzt. So auch die Drover Heide, die am Eifelnordrand in der Nähe des Ortes Drove (Gemeinde Kreuzau) liegt. Etwa 100 Jahre lang war sie Militär-Gelände, nach dem 2. Weltkrieg bis 2004 belgischer Truppenübungsplatz. Am Ende dieser Nutzung war der Boden durch die schweren Fahrzeuge und Panzer stark verdichtet und manche Flächen fast vegetationsfrei.

Gab es zu Beginn der militärischen Nutzung noch einige Stellen, die auch landwirtschaftlich genutzt wurden, so wurde seit dem Krieg hier keine Landwirtschaft mehr betrieben. Das heißt, dass keinerlei Dünger ausgebracht wurde. Magerrasen, die in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Bördelandschaft selten geworden sind, entstanden – teils auf natürlichem Weg und teilweise durch Aussaat.

In der Drover Heide fallen die vielen „Pfützen“ auf. Biologisch korrekt heißen sie Kleingewässer und es soll davon ca. 700 geben! Diese flachen Gewässer entstanden durch die Verdichtung des lehmhaltigen Bodens, häufig in den Fahrspuren der Panzer. Die größeren sind das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt. Man erkennt sie relativ leicht an den Plops! und Wasserkringeln, wenn man in ihre Nähe tritt. Viel mehr sieht man meistens nicht von den zahlreichen Fröschen, die in diesen kleinen Gewässern leben. Ihre Kaulquappen können nur überleben, wenn die Miniteiche nicht austrocknen.

Etwas ganz Besonderes spielt sich speziell in den kleinen Gewässern ab, die immer wieder austrocknen. In den vergangenen Jahren wurden hier zwei Arten Urzeitkrebse entdeckt, Branchipus schaefferi und Triops cancriformis. Sie galten bis vor wenigen Jahren als ausgestorben in NRW. Die Drover Heide ist das einzige bekannte Gebiet, in dem beide Krebsarten gleichzeitig leben. Diese Krebse benötigen zur Vermehrung sonnige, öfter mal austrocknende Gewässer. Die kleinen Urzeitkrebse kommen heute in Deutschland fast nur noch auf Truppenübungsplätzen vor. Eine ausführliche Infotafel dazu finden Sie auf dem orange und hellblau markierten Weg, der von Drove nach Soller mitten durch die Heide führt.

Text und Fotos: Loni Liebermann

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