Die Sophienhöhe

Eine Landschaft entsteht

Der Römerturm auf der Sophienhöhe

Eine Landschaft entsteht

Im Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau wurden und werden in der Region zwischen Jülich und Elsdorf Dörfer und Flüsse verlagert, Seen entstehen, Berge wachsen und ein tiefes Loch „wandert“ durch die Landschaft. Hier liegt eines der größten Abbaugebiete Deutschlands. Seit ungefähr 30 Jahren verändert sich die Landschaft im Rheinischen Braunkohlerevier gravierend.

Zurzeit ist das Tagebauloch ungefähr 350 m tief. Ein Teil des Abraums wird zu einem künstlichen Berg von ca. 200 m Höhe kontinuierlich aufgehäuft – der Sophienhöhe. Sie ist heute etwa 1.500 Hektar groß und wird seit 1978 durch RWE Power fortlaufend rekultiviert. In den nächsten 15 Jahren sollen hier weitere 1000 Hektar beforstet werden.

Die Aufforstung
Die Rekultivierung im Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau ist ein großflächiges Freilandexperiment und es gibt dafür eine spezielle Institution, die Forschungsstelle Rekultivierung. Sie beherbergt eine Bibliothek mit Diplomarbeiten, Dissertationen und Forschungsberichten, erstellt Dokumentationen über langfristige Untersuchungen, stellt Grundlagendaten zur Verfügung und fördert den Informationsaustausch. Diese Forschungsstelle im Jüchener Ortsteil Hackhausen ist eine Kooperation der RWE Rheinbraun AG mit dem Kölner Büro für Faunistik.

Um den Boden für Bepflanzungen aufzubereiten, wurde so genannter Forstkies, eine Mischung aus Kies und Lösslehm, möglichst locker in Wellenform (Rippenstruktur) aufgeschichtet. Auch zerkleinerte Baumwurzeln und auf kleinen Flächen auch Waldboden wurden aus dem alten Hambacher Forst untergemischt, um die biologische Artenvielfalt zu erhöhen.

Für die Aufforstung werden überwiegend heimische Laubhölzer, wie Buche, Eiche und gebietstypische Mischbaumarten verwendet. Zu rund 15% nehmen Douglasie, Kiefer, Lärche und Roteiche als nicht standortheimische Wirtschaftsbaumarten ein; der Rest sind Wiesen und sogenannte Sukzessionsflächen. Lupinen werden häufig als Untersaat zur Bodenpflege ausgebracht, da diese Pflanze den Boden mit Stickstoff anreichert.

In aufgeforsteten Gebieten werden Zweige und kleinere gefällte Bäume auf dem Waldboden ausgebracht um die Bildung einer Humusschicht zu fördern und vor Verwehung durch Wind zu schützen. Außerdem fühlen sich größere und kleine Tiere darin wohl.

Forschungsstelle Rekultivierung, allgemeine Infos
Forschungsstelle Rekultivierung: Tiere und Pflanzen

Text und Fotos: Loni Liebermann

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